Darmstadt, 9. August 2018
Sehr geehrte Damen und Herren in den Redaktionen,
am 11. August wird der 9. Internationale Waldkunstpfad eröffnet – 23 Künstlerinnen und Künstler aus neun Ländern gestalten die weltweit einzigartige Biennale – bis 23. September gibt es ein vielfältiges Programm.
Zum 9. Mal organisiert der Verein für Internationale Waldkunst e. V. im Forstrevier Böllenfalltor den Internationalen Waldkunstpfad. Auf der 2,6 Kilometer langen Wegstrecke zwischen Infostand, Goetheteich und Ludwigshöhe werden 16 Exponate gezeigt, die sich mit dem Motto Kunst Ökologie
beschäftigen. 23 Künstlerinnen und Künstler aus neun Ländern haben die Installationen und andere Beiträge in den vergangenen drei Wochen vor den Augen der Waldspaziergänger gefertigt. Dazu waren sie von Kuratorin Ute Ritschel und Gastkuratorin Sue Spaid (USA/Belgien) eingeladen worden.
Eröffnung und Programm
Oberbürgermeister Jochen Partsch wird als Schirmherr das weltweit einzigartige Land Art Festival am Samstag, 11. August, um 15 Uhr auf der Ludwigshöhe eröffnen. Bis 23. September ist die Ausstellung komplett zu sehen. Ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Performances, Workshops und Angeboten für Kinder – darunter das Theaterstück Robin Hood und seine Erben
– begleitet die Biennale. Jeweils samstags und sonntags bietet der Verein um 15 Uhr Führungen an. Sie beginnen am Infostand, wo auch ein Lageplan mit Erläuterungen der Kunstwerke sowie Kaffee und Kuchen zum Kauf angeboten werden.
Gemeinsam mit der Darmstädter Schader-Stiftung findet am Tag vor der Eröffnung die 7. Internationale Waldkunstkonferenz im Schader-Forum (Goethestraße 2) statt. Wir wollen die künstlerischen Arbeiten in einen erweiterten Kontext stellen
, heißt es dazu von den Veranstaltern. Auf dem Programm der eintägigen Veranstaltung steht unter anderem ein Dialog-Café
, in dem Künstler und Wissenschaftler ihre Gedanken über Waldkunst austauschen.
Die Künstlerinnen und Künstler
Beim diesjährigen Motto Kunst Ökologie
ging es den Kuratorinnen darum, ökologische Prozesse und Veränderungen im Wald aufzuzeigen. Auch sollten die Künstler der Frage nachgehen, wie Kunst die Vorstellungen der Menschen über die Kreisläufe im Wald beeinflussen kann. Ganz unterschiedlich verarbeiteten die Teilnehmer das Thema. Das deutsche Duo Torsten Grosch & Haike Rausch, das als 431art firmiert, hängt an mehreren Stellen im Wald Moss indicators
auf, Moosstreifen, die über die Belastung der Luft Auskunft geben sollen. Isabelle Aubry aus Frankreich fertigte Pollen Windows
an – gerahmte Zeichnungen von Pollen, die deren vielfältige Erscheinungsformen dokumentieren. Bianca Bischer & Stefanie Welk aus Heidelberg haben für ihr Wald Weites Web
eine Kultur essbarer Pilze angelegt. Emanuelle Camacci & Fulvio D‘Orazio aus Italien laden ein, es sich auf ihren mit Rollrasen überzogenen Green Benches
bequem zu machen.
Invaders Archive
nennt Rebecca Chesney aus Großbritannien ihren Beitrag, für den sie invasive Pflanzenarten sammelt und die Fundorte auf einer Landkarte festhält. Einen Garten mit Heil- und anderen nützlichen Pflanzen legt die Familie Mark, Beth & Celia Cooley aus Main/USA mitten im Wald an und nennt ihn Migrant Sanctuary Garden
. Georg Dietzler aus Deutschland ermuntert an verschiedenen Stellen im Wald, dort zu verweilen und die Umgebung auf sich wirken zu lassen. Die Ernennung Darmstadts zur Digitalstadt hat Christoph von Erffa & Susanne Resch aus Deutschland zu einem Wortspiel inspiriert: Ihre Musikperformance nennen sie Digitalis
. Kim Goodwin aus Südafrika zimmerte aus Holzplatten und Weiden eine drei Meter hohe Aussichtsplattform: The Viewing Temple 3
.
Mit dem Verfallsprozess von Altholz beschäftigten sich der Hamburger Künstler Joachim Jacob und der Darmstäter Biologe Florian Schneider. Daniela Di Maro aus Italien markiert den Weg mit Magnetsteinen und lebensbejahenden Sprüchen. Das Museum in the Woods
der deutschen Künstlerin Anke Mellin zeigt Rindenreliefs und lädt ein, Fundstücke aus dem Wald dort zu deponieren. Imke Rust, die in Namibia aufgewachsen ist und jetzt in Berlin lebt, macht Energieströme – Floating Energy
– in leuchtendem Rot sichtbar. Verträumt wirkt die Installation des Japaners Nobuyuki Sugihara, ein mit Knochen und Geweihen dekoriertes Mondschiff aus Steinen. Kevin Sullivan, Performancekünstler aus den USA, erinnert mit seiner Einstudierung an den Blockbuster Planet der Affen
. Vera Thaens aus Belgien schließlich entwickelte Water Purification
, eine innovative Strategie zum Reinigen von Bächen.
Die Finanzierung
Wie alle Internationalen Waldkunstpfade ist auch dieser für Kunstfreunde und Spaziergänger frei zugänglich. Zur Finanzierung tragen Sponsoren und Spender sowie die Erlöse aus den Führungen und Verkäufen bei. Unterstützung erhält der Waldkunstverein zudem durch die Kooperationspartner HessenForst und Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald.
Rückblick 2016
Der 8. Internationale Waldkunstpfad im Jahr 2016 (13. August bis 23. September) unter dem Motto Kunst Transformation
wurde von rund 25.000 Kulturfreunde und Naturliebhabern besucht. HessenForst schätzt, dass im ganzen Jahr etwa weitere 100.000 Waldspaziergänger und Ausflügler mit den Exponaten in Berührung kommen.
Weitere Informationen im Internet unter www.waldkunst.com.
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