Darmstadt, 11. August 2018

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der Internationaler Waldkunstpfad startet mit Umwelt-Performance auf der Ludwigshöhe – Zur Eröffnung viel Publikum bei schönstem Sommerwetter – 23 Künstlerinnen und Künstler aus neun Ländern präsentieren ihre Gedanken zum Dreiklang Wald-Umwelt-Mensch.

Das perfekte Sommerwetter hatte am Samstag viele Menschen zu einem Ausflug auf die Ludwigshöhe veranlasst. Sogar eine Taufe wurde auf dem beliebten Bessunger Hausberg gefeiert. Den Initiatoren des 9. Internationalen Waldkunstpfades konnte es nur recht sein, denn so vervielfachte sich mit einem Schlag die Menge der Interessierten, die der Eröffnung des 9. Internationalen Waldkunstpfades um 15 Uhr am Ludwigsturm beiwohnten.

Doch bevor Waldkunstkuratorin Ute Ritschel das Publikum begrüßte, folgte dieses neugierig der Performance von Haike Rausch und Torsten Grosch (431art), die dem offiziellen Programm vorangestellt war. Die beiden Künstler aus Frankfurt sprühten zunächst mit Wasser die Jahreszahl 2020 auf den Sandboden und belegten diese dann säuberlich mit grünem Moos. Das sah nicht nur hübsch aus, sondern war auch mit einer Botschaft verbunden. Die weltweiten Klimaziele sollten ursprünglich 2020 erreicht sein, inzwischen wurden sie auf 2050 verschoben, erläuterte Haike Rausch und setzte hinzu: Dafür fehlen uns die Worte.

Um diese waren die Rednerinnen und Redner der familiären Eröffnungsfeier, in deren Mittelpunkt die 23 teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler aus neun Ländern standen, dann aber keineswegs verlegen. Ute Ritschel fand in der Performance von 431art den perfekten Einstieg für ihre kurze Ansprache, indem sie das große Klimaziel der globalen Welt auf den Bessunger Forst herunterbrach. Wir haben in den vergangenen drei Wochen viel getan, um ein kleines Klimaziel zu erreichen, und ich finde, es ist uns gut gelungen, zog sie zufrieden Bilanz. Das Motto Kunst Ökologie hatte die Richtung vorgegeben. Alle Teilnehmer mussten sich mit der Wechselwirkung von Wald, Umwelt und Mensch auseinandersetzen. Sie taten dies auf ganz unterschiedliche Weise, wobei es ihnen ein Anliegen war, die Natur als einen perfekt funktionierenden Kreislauf ins Bewusstsein zu rücken.

Haike Rausch und Torsten Grosch etwa befestigten für ihre Installation Moss Indicators Moosstücke auf langen Holzlatten, brachten die Latten an verschiedenen Orten im Wald und in der Stadt an und warten nun darauf, wie sich das Moos, das sensibel auf Umwelteinflüsse reagiert, verändert. Die belgische Künstlerin Vera Thaens hat sich der Wasserreinigung mit Hilfe von Sumpfpflanzen verschrieben. Ihre ausgetüftelten Konstruktionen sind am Herrgottsbach und auf der Ludwigshöhe zu bewundern – wer mag, kann das zu Trinkwasser veredelte Regenwasser verkosten. Isabelle Aubry aus Frankreich zeichnete winzige Pollen in 5.000-facher Vergrößerung, um zu zeigen, dass es ganz unterschiedliche Formen gibt. Ihre Pollen Windows hat sie an fünf ausgewählten Plätzen im Wald positioniert.

Mit anderen Augen sieht den Wald, wer auf Kim Goodwins Viewing Temple klettert und den Blick in die umliegenden Bäume und hinunter auf den Boden schweifen lässt. Joachim Jacob und Florian Schneider zeigen in einer aufwändigen Installation, dass wild im Wald herumliegende Baumteile im Laufe ihres Verfallsprozesses zum Lebensspender für den Wald und seine Bewohner werden. Die Energieströme des Waldes hat Imke Rust aus Namibia mit leuchtend roten Ästen wirkungsvoll nachgebildet. Bianca Bischer und Stefanie Welk machen mit ihrer Installation Wald weites Web auf die Subkultur der Pilze aufmerksam, die als unterirdisches Geflecht den Wald durchziehen und zur Fruchtbarkeit des Bodens beitragen.

Tief beeindruckt zeigte sich Magistratsmitglied Iris Behr, die in Vertretung von Oberbürgermeister und Schirmherr Jochen Partsch die Grüße der Stadt Darmstadt überbrache. Der Waldkunstpfad sei der Stadt ein großes Anliegen, sagte Iris Beer. Zum einen wegen seines ökologischen Beitrags, zum anderen aber auch, weil er in einer angespannten Zeit Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenbringe. Er passe perfekt ins weltoffene Image der Stadt.

Hartmut Müller, Leiter des Forstamtes Darmstadt, konnte sein Staunen darüber, was sich aus den zarten Anfängen vor rund zwanzig Jahren entwickelt hat, nicht verhehlen. Den Waldkunstpfad jedenfalls möchte er sich aus seinem Revier nicht mehr wegdenken. Auf eine fruchtbare Kooperation seit zwölf Jahren verwies Dr. Jutta Weber vom Unesco Global Geopark Bergstraße-Odenwald und schloss mit dem Appell: Wir müssen unseren Planeten schützen. Ähnlich sieht das Dr. Julia Cloot, stellvertretende Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt-RheinMain, die dazu aufrief, den Blick für die ökologischen Ressourcen des Waldes zu schärfen. Bei der Zusage, die Biennale finanziell zu unterstützen, überzeugte den Kulturfonds die künstlerische Qualität und die gesellschaftliche Bedeutung des Projektes.

Dass die in der Nature-Art-Szene weltweit geachtete Open-Air-Veranstaltung eng mit dem Engagement und der Kreativität seiner Kuratorin verbunden ist, machte die Vorsitzende des Vereins für Internationale Waldkunst e. V., Christiane Dette, deutlich. Dafür gab es Szenenapplaus. Ute Ritschel wiederum bedankte sich bei Gastkuratorin Sue Spaid für wertvolle Impulse. Abschließend gab es ein Gruppenbild mit allen Künstlerinnen und Künstlern unterm Ludwigsturm, ehe diese zu ihren Exponaten eilten, um dem Publikum dort Rede und Antwort zu stehen und Performances zu zeigen. Ein Gefühl der Wehmut verband sich mit diesem letzten Gruppenbild, denn nach drei intensiven Wochen der Zusammenarbeit werden die Künstler nun wieder zurück in ihre Heimat reisen.

Was sie in Darmstadt geschaffen haben aber bleibt, zumindest für die nächsten sechs Wochen. Es sind 14 Installationen und Bankart-Projekte, die auf dem 2,6 Kilometer langen Kunstrundweg zwischen Infostand, Goetheteich und Ludwigshöhe zum Nachdenken, Staunen, Erfreuen und Ausruhen einladen.

Infokasten

Der Waldkunstpfad im Forstrevier Böllenfalltor, Eingang Klappacher Straße hinter dem Polizeipräsidium, hat bis 23. September geöffnet. Er ist frei zugänglich und kann mit einem Spaziergang verbunden werden. Wegweiser an den Bäumen zeigen, wo es lang geht. An den Wochenenden ist der Infostand oberhalb des Waldparkplatzes geöffnet: Samstag von 14-19 Uhr, Sonntag 11 bis 19 Uhr. Dort ist der Lageplan mit Beschreibung der Kunstwerke zum Preis von drei Euro erhältlich. Erstmals bietet der Veranstalter einen Text- und Audio-Guide an, dessen Code für 2,50 Euro am Infostand erworben werden kann. Er ermöglicht, Informationen über die Kunstwerke mit einem Mobilgerät abzurufen. An beiden Tagen werden um 15 Uhr zweistündige Führungen zum Preis von fünf Euro angeboten. Veranstalter des Waldkunstpfades ist der Verein für Internationale Waldkunst e. V.

Weitere Informationen im Internet unter www.waldkunst.com.

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Medienkontakt

Verein für Internationale Waldkunst e. V.
Ute Ritschel, Kuratorin
Internationales Waldkunst-Zentrum (IWZ)
Ludwigshöhstraße 137, 64285 Darmstadt
Tel. 06151 7899537 oder 714612
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Web www.waldkunst.com

 

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