431art – Torsten Grosch und Haike Rausch (DE)

Moss Indicators

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431art – Torsten Grosch und Haike Rausch (DE)

Moss Indicators

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Biografie

Torsten Grosch und Haike Rausch arbeiten seit 20 Jahren als Künstlerduo 431art an multimedialen, interdisziplinären und partizipativen Projekten. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland (u. a. Ecovention Europe – Art to transform Ecologies 1957 – 2017), Arbeiten in öffentlichen Sammlungen (u. a. Public Library NY, Victoria and Albert Museum, Klingspor Museum). Vorträge auf internationalen Konferenzen (u. a. ISEA Istanbul, SPVU Museum für moderne Kunst Zagreb, RUHR 2010, Klimakonferenz Offenbach). Ihr Langzeitprojekt botanoadopt® und die Pflanzenklappe® wurde u. a. mit dem Qualitätssiegel Projekt N des Nachhaltigkeitsrates der Bundesregierung ausgezeichnet und bereits zweimal war 431art für den MO Kunstpreis nominiert. Weitere Projekte mit Pflanzen realisierten sie zu Lemna Minor, Moosen oder der Auswirkungen von beschalltem Gießwasser auf das Wachstum von Bohnenkeimlingen. Neben zahlreichen Projekten entstehen auch Skulpturen und kinetische Objekte mit Solarmodulen.

Katalog (Deutsch)

Performance, Field-Research und Intervention im städtischen Raum von Darmstadt sowie im Bessunger Forst. Im Jahr 2014 stellte 431art mit Moss Visitors from Outer Space ihre Evolutionsthese vor, nach der ein Meteor aus der Galaxie NGC 431 das Leben in Form von Moosen auf die Erde – in das Gebiet des heutigen Bessunger Forstes – brachte. Moose gehören zu den ältesten Land-Pflanzen der Erde. Moose sind wie Flechten gute Bioindikatoren, da sie sehr empfindlich auf Umweltveränderungen reagieren. Weil Moose Wasser und Nährstoffe nicht über Wurzeln, sondern direkt über ihre Oberfläche aufnehmen, sind sie sowohl der direkten Wirkung von Schadstoffen ausgesetzt, als auch der direkten Folge mangelnder Luftfeuchtigkeit. Ihr kurzer Lebenszyklus führt zu raschen Reaktionen, die mit bloßem Auge erkennbar sind.

Die Moss-Indicators sind skulpturale Objekte und visuelle Indikatoren zur Erfassung des städtischen Mikroklimas. Ihre Form und Farbigkeit ist eine visuelle Referenz auf den sogenannten Lackmustest zur Bestimmung des ph-Wertes. Die Objekte wurden an verschiedenen Orten des städtischen Raums von Darmstadt platziert (Standorte: Hügelstrasse, Staatstheater, Regierungspräsidium, Schlossgartencafé, Hauptbahnhof, Botanischer Garten, Bessunger Forst). Die verwendeten Moose wurden anschließend wieder in die Natur zurück verpflanzt. Zur Eröffnung des Waldkunstpfades fand eine Performance zum Klimaabkommen statt. Haike Rausch und Torsten Grosch kamen als Agenten in Sachen Klima auf die Ludwigshöhe. Ihr Koffer beinhaltete Moose. Ihre Waffe war ein Druckluftsprüher, mit dem den Moosen der Boden bereitet wurde. Diese wurden – nach der Vermessung des Areals – auf die befeuchtete Erde platziert und bildeten die Zahl 2020. Anschließend wurde auf dem Balkon des Ludwigshöhturms ein Banner mit der Zahl 2050 enthüllt. Beide Jahreszahlen markieren politische Zielsetzungen zur Emissionsminderung, deren Umsetzung bisher nicht der Zielsetzung entspricht.

Catalog (English)

Performance, field research and intervention in the urban space of Darmstadt, as well as in Bessunger Forst. In 2014, 431art presented its evolution thesis with Moss Visitors from Outer Space, according to which a meteor from the galaxy NGC 431 brought life in the form of mosses to Earth – in the area of today’s Bessunger Forst. Mosses are among the oldest terrestrial plants on earth. Like lichens, mosses are good bioindicators because they are very sensitive to environmental changes. Because mosses absorb water and nutrients directly via their surface rather than via roots, they are exposed to both the direct effect of pollutants and the direct consequence of a lack of humidity. Their short life cycle leads to rapid reactions, which are visible to the naked eye.

The Moss-Indicators are sculptural objects and visual indicators to measure the urban microclimate. Their form and colour is a visual reference to the so-called litmus test to determine the pH value. The objects were placed at different locations in the urban space of Darmstadt (Locations: Hügelstrasse, Staatstheater, Regierungspräsidium, Schlossgartencafé, Hauptbahnhof, Botanischer Garten, Bessunger Forst). The used mosses were then transplanted back into nature. At the opening of the Waldkunstpfad a performance on the climate agreement took place. Haike Rausch and Torsten Grosch came to Ludwigshöhe as climate agents. Their suitcase contained mosses. Their weapon was a compressed air sprayer that was used to prepare the ground for the mosses. After surveying the area, these wereplaced on the humidified earth and formed the number 2020. Then a banner with thenumber 2050 was unveiled on the balcony of the Ludwigshöhturm. Both dates mark political objectives for the reduction of emissions, the implementation of which does not yet correspond to the objective.